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10 Tipps, um einen fantastischen Roadtrip durch Kanada zu planen

Oktober 25, 2024

Ich bin frisch von unserem allerersten Roadtrip durch Kanada zurück und kann nur sagen...wow?? Wenn irgendetwas seinem vorhergehenden Hype standhalten kann, dann auf jeden Fall die Natur und Landschaften des zweitgrößten Landes der Welt. Ich bin jetzt tatsächlich der Meinung, dass jedem, dem es möglich ist, einmal im Leben eine Autoreise durch Kanada machen sollte - ganz besonders im Herbst. Hier findest du meine 10 Tipps für einen unvergesslichen Roadtrip durch Kanada!

View out of the window at a scenic drive in Canada

1. Szenische (Land)Straßen > Autobahnen

Die Autobahn ist natürlich die schnellste Alternative, aber die wirkliche Magie eines Kanada Roadtrips spielt sich auf den Landstraßen ab. Ich kann wirklich nicht genug betonen, wie extrem anders die Erfahrung ist, ob man Landstraße oder Autobahn fährt.

Als ich die Distanzen und Zeiten per Google Maps plante, habe ich leider überhaupt nicht darauf geachtet, wo die Route lang führt und natürlich nimmt Google in der Regel die schnellste Route über die Autobahn. Das ist zwar schnell, aber nicht besonders schön. Die Landstraßen sind zwar um einiges langsamer was das Tempolimit betrifft, aber auf jeden Fall ist diese Zeit es sowas von wert. Ich kann nur die Gaspésie Tour empfehlen, sowie die Route du Fleuve (auch genannt die zweitschönste Route in ganz Kanada!) sowie die Tour entlang des St Lawrence Flusses. Jetzt wo ich einmal da war kann ich sagen, dass ein Roadtrip auf diesen szenischen, langsamen Straßen wirklich so viel mehr Spaß macht!

2. Wetter: Erwarte das Unerwartete

Selbst wenn ihr im Sommer in Kanada seid würde ich empfehlen, auf jeden Fall für alle vier Jahreszeiten zu packen. Das kanadische Wetter gleicht einer Pralinenpackung, wo man nie so recht weiß, was man so als nächstes bekommt. In der einen Minute scheint die Sonne und in der nächsten schneit es oder dichter Nebel zieht auf. Seid auf jeden Fall vorbereitet! Ich fand die kanadische Wetterapp WeatherCAN um einiges akkurater als die generischen Apps. Ich hatte diverse Schichten Kleidung dabei, um mich dem immer veränderndem Wetter anpassen zu können. Lass dich von diesen Outdoor Styles inspirieren und greif auf den guten deutschen Zwiebel-Look zurück.

Wir hatten echt totales Glück mit dem Wetter in den ersten zwei Oktoberwochen und hatten größtenteils wirklich schönes, sehr sonniges Wetter. Trotzdem blieb uns ein sehr plötzlicher Sturm und ein extem nebliger Morgen nicht erspart. Gerade der Nebel erschwert, was man an einem Tag so schaffen kann daher würde ich empfehlen, nie zu knapp zu planen.

Our rental car, a medium SUV Nissan Rogue

3. Aufpassen bei der Autowahl

Besonders im Winter ist es wichtig, das richtige Auto zu wählen, denn die Konditionen sind hier wirklich weniger als ideal, wenn die Straßen vereist oder voll mit Schnee sind (oder, im schlimmsten Fall, beides). Auf jeden Fall zu empfehlen sind Winterrreifen und ein mittlerer SUV mit Allradantrieb, besonders wenn ihr wie wir in den Bergen unterwegs sein wollt.Wir hatten einen Nissan Rogue via Check24 gemietet wo wir den besten Deal gefunden hatten.

Selbst als wir nur 1-2 Stunden außerhalb Quebecs unterwegs waren waren die Straßen ehrlich gesagt ganz schön extrem (für jemand die das überhaupt nicht gewohnt ist aus dem flachen Osten Deutschlands). Wir waren auf jeden Fall froh, ein größeres Auto gewählt zu haben, in dem wir uns sehr sicher gefühlt haben.

4. Poutine Pit Stops

Selbst wenn ihr es drauf anlegen würdet: In Quebec gibt es kein vorbeikommen an der Poutine, dem Nationalgericht dieser doch sehr besonderen Provinz. Man kann es aber auch umdrehen: Macht es euch zur Aufgabe, an jedem größeren Stopp eine lokale Poutine zu kosten. Sie schmeckt wirklich überall ein wenig anders, aber niemals nicht gut. Die, die ich persönlich am Besten fand war die vegane Poutine von Le Korrigane in Quebec Stadt..

5. Wilde Tiere: Nicht nur auf den Poskarten

Curious deer peeking into our car window

Wenn ihr unterwegs seid, achtet immer auf wilde Tiere, die sich besonders in den weit verbreiteten ländlichen Gegenden rumtreiben. Sie sind auch einer der Gründe, weshalb das Tempolimit so arg niedrig ist in Kanada (zumindest verglichen mit deutschen Straßen). Elche, Bären und Bieber findet man hier nicht nur als Motiv in den Souvenirshops! Nicht alle haben Bock auf Selfies, haltet daher lieber Abstand und eure Fenster (halb) geschlossen. Ich würde es zudem vermeiden, durch die Nacht und im Morgengrauen zu fahren, da die meisten Wildtiere hier besonders aktiv sind.

6. Bereitet euch auf die Distanzen vor

Eine Sache, die man wirklich nicht oft genug sagen kann: Kanada ist wirklich GIGANTISCH groß. In ländlichen Gegenden kommt es schonmal vor, dass man stundenlang nicht einmal eine Tankstelle sieht. Tankt daher immer, bevor ihr einen größeren Weg antreten und defintiiv immer, sobald euer Tank nur noch knapp halbvoll ist. Sollte es euch wirklich weit nach draußen ziehen, nehmt am Besten 1-2 Kanister Benzin im Auto mit.

Ich fand es wirklich schwer die Entfernungen in Kanada richtig einzuschätzen, da ich einfach nicht an diese riesigen Landmassen ohne Städte dazwischen gewohnt war. Man kann echt stundenlang fahren, ohne ein Anzeichen von Zivilisation zu finden. Wir hatten daher immer ausreichend Essen und Wasser dabei, sollte es zu einem Notfall kommen.

7. Macht euch die Attraktionen am Straßenrand zu Nutze

Kanada hat wirklich fantastische Attraktionen am Straßenrand - das klingt für uns erstmal seltsam, aber viele Dinge sind darauf ausgelegt, dass man kurz anhält und dann weiterfährt. So gibt es zum Beispiel die weltweit größte Axt am Straßenrand von Nackawic! Im Herbst findet man natürlich super viele Farmen, die Kürbisse und andere saisonale Dinge verkaufen. Stoppt auf jeden Fall und deckt euch mit hausgemachten Snacks ein - wir haben hiervon oft Gebrauch gemacht und alles war immer super gut! Zudem kann man viele kostenfreie Dinge finden, wie Traktorfahrten für Kinder oder Maisfelder zum Durchwandern.

8. Bleibt flexibel

ich liebe es, einen Plan und alle Dinge auf Google Maps mit passendem Icon gespeichert zu haben -aber ich empfehle wirklich, hier ein bisschen Spielraum zu erhalten. Wenn man alles bis auf die Minute genau plant nimmt man sich die Spontanität, eine Stunde an dem einen Ort zu bleiben, der einem so gut gefallen hat. Der große Vorteil von Roadtrips ist ja tatsächlich, dass man sehr flexibel den Tag und die Reise gestalten kann.

Tatsächlich haben wir einmal unseren Plan geändert, nachdem uns eine Frau extrem begeistert von einer Straße in den Bergen erzählte, die eh auf dem Weg zu unserer Unterkunft lag. Der Weg dauerte länger, aber es war eine der schönsten Wege, die wir in 2 Wochen Kanada gefahren sind - dafür waren wir ihr extrem dankbar!

9. Offline Karten

Vertraut nicht blind auf euer Smartphone oder Navi - beides kann falsch sein, kaputt gehen, nicht genügend Akku oder eine Verbindung haben.. Je nachdem wie weit es euch raus verschlägt, empfehle ich dringend offline Karten oder auch ganz altmodisch eine physische Karte mitzunehmen. In einem der Nationalparks in die wir fuhren, hatten wir gar keinen Empfang, sobald wir drin waren. Zudem hörte unsere Straße auf einmal auf und wir fuhren nur noch auf Kies - was dank unserer Autowahl zum Glück kein großes Problem war. Ladet daher die Abschnitte, die ihr benötigt, vorher offline herunter und habt die wichtigsten Infos auf mehr als einem Gerät, falls das Handy stirbt.

Ich habe alle großen Stopps vorher in unserem Navi gespeichert, die Karten offline heruntergeladen und die wichtigsten Infos auf zwei Handys verteilt, damit wir immer einen Plan haben, wohin wir als nächstes gehen müssen.

10. Hinterlasst keine Spuren (außer in euren Erinnerungen)

Zuguterletzt denkt immer daran, verantwortungsbewusst zu handeln. Wir sind Gäste in anderen Ländern und sollten uns dementsprechend auch verhalten. Kanada besticht mit extrem schöner Natur und das soll möglichst lange auch so bleiben. Hinterlasst daher nichts, außer euren Fußspuren im Sand.

Und das war es auch schon! Mein (hoffentlich) narrensicherer Guide um die kanadischen Straßen zu erobern. Ich wünsche euch Ahornsirup-süße Erinnerungen und falls ihr doch mal verloren gehen solltet - folgt einfach den Schildern zum nächsten Tim Hortons. Die führen euch sicher wieder zurück! Gute Reise! 🍁🚗

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